Die drei besten WhatsApp Alternativen
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Der allseits bekannte Instant-Messaging-Dienst WhatsApp ist teil der Facebook Inc. und lässt, hinsichtlich der neulichen Ereignisse, kritische Fragen bezüglich der Datensicherheit aufkommen. Die Ende-zu-Ende Verschlüsselung wurde von WhatsApp als Meilenstein und großer Durchbruch behandelt, ist aber dennoch, laut Aussagen von Experten des Fraunhoferinstituts, für Besitzer von Android Geräten nach wie vor unsicher.
Das hat den Grund, dass die Daten zwischen den kommunizierenden Geräten zwar verschlüsselt übertragen werden, jedoch die Speicherung von Medien in ungeschützten Bereichen des Smartphones geschieht. So können andere Apps, die weniger vertrauenswürdig sind, auf Bilder, Videos und Dokumente problemlos zugreifen.
Nicht nur aus Sicherheitsgründen bietet sich eine Alternative zu WhatsApp an, sondern auch aus rein praktischen Aspekten. Der Messaging-Dienst kommt nicht ohne die eine oder andere Störung aus. Gerade bei wichtigen Angelegenheiten ist man auf eine schnelle und reibungslose Kommunikation angewiesen. Daher sollte eine Alternative App immer installiert sein.
Um die Auswahl zu erleichtern, werden im Folgenden drei beliebte Anwendungen vorgestellt, die WhatsApp Konkurrenz machen können.
Telegram
Die russischen Brüder Pavel und Nikolai Durvon gründeten nicht nur das russische Facebook VKontakte, sondern auch den Messenger Telegram. Dieser ist komplett kostenlos und bringt auch einige Neuerungen mit sich. Durch den Einsatz des cloudbasierten Zugriffs, können Nutzer ihre Medien und Inhalte auf verschiedenen Geräten, wie Smartphone, Tablet oder Computer, abrufen. Das ermöglicht eine hohe Flexibilität, welche heutzutage als Standard angesehen wird. Weiter hin lassen sich Daten in beliebiger Größe senden, was bei WhatsApp durch die Speicherkapazität des Empfangsgerätes begrenzt ist.
Telegram bietet zwei Arten der Verschlüsselung. Durch eine Server-Client-Verschlüsselung kann die Nachricht vom Sender zum Server und vom Server zum Empfänger verschlüsselt werden. Das hat jedoch den Nachteil, dass die ausgetauschte Nachricht auf dem Server zwischenzeitlich gelesen werden könnte.
Eine weitere Methode ist die bereits weit genutzte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Telegram bietet diese in Form von „Secret Chats“ an. Der Nachteil ist dort, dass die cloudbasierte Verteilung nicht möglich ist und Nachrichten lediglich auf dem Empfänger- und Sendergerät gespeichert sind. Dafür kann hingegen mithilfe einer Selbstzerstörungsoption eine gewünschte Nachricht nach einer gewissen Zeit automatisch gelöscht werden. Dabei wird diese sowohl auf dem Empfänger- als auch auf dem Sendergerät entfernt.
Telegram bietet eine sichere Alternative zu WhatsApp und wird weitläufig genutzt. Die Zahl der aktiven monatlichen Nutzer beläuft sich auf 170 Millionen (statista.com, Oktober 2017). Unklar ist, ob das Unternehmen seine bisherigen Datenschutzrichtlinien behält oder sogar von einem anderen Unternehmen aufgekauft wird.
Threema
Diese WhatsApp Alternative wurde in der Schweiz entwickelt und wirbt mit dem Slogan „Seriously secure messaging“. Threema verwendet für jeden Austausch von Nachrichten eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Darüber hinaus werden alle Nachrichten vom Server des Anbieters gelöscht, sobald die Übertragung der Daten geglückt ist. Anders als bei WhatsApp werden Kontakte und Gruppen lokal auf dem Smartphone verwaltet und nicht an den Server übermittelt. Somit entfällt eine zentrale Kontrolle und ein wichtiger Pluspunkt in der Sicherheit der eigenen Daten.
Ein weiterer bedeutender Unterschied ist der Standort der Server. Da sich diese in der Schweiz befinden, gelten für die Datenschutzrichtlinien auch Schweizer Gesetze. Die meisten Datenkraken, wie Facebook und Google, betreiben ihre Server in Ländern deren Datenschutzrechte locker verfasst wurden. In der Schweiz gelten jedoch vergleichsweise strengere Gesetze, was der Anonymität der Nutzer zugute kommt.
Des Weiteren bietet Threema ein hilfreiches Feature, welches den Mitgliedern von Gruppen es ermöglicht, Umfragen zu stellen. So können Abstimmungen von Terminen direkt über die App geführt werden.
Threema ist eine sehr gute Alternative zu WhatsApp und bietet eine höhere Sicherheit der Daten. Der Nachteil liegt in der noch immer geringen Nutzerzahl von etwa 4,5 Mio. Menschen und dem lizenzpflichtigen Erwerb. Die Anwendung steht also nicht kostenlos zum Download bereit.
Wire
Entwickelt in Deutschland und der Schweiz, ist diese Anwendung noch nicht sehr bekannt. Da noch keine Nutzerzahlen veröffentlicht wurden, wird durch den geringen Bekanntheitsgrad die monatliche Aktivität niedrig geschätzt. Auch dieser Messenger verwendet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Meta-Daten werden anonym gespeichert. Diese Option kann aber auch komplett ausgeschaltet werden. Wire kann plattformübergreifend genutzt werden und teilt dasselbe Problem wie Telegram. Die gesendeten Nachrichten und Chatverläufe werden unter den verschiedenen Systemen nicht gespeichert. Dies kann jedoch auch in Hinblick der Sicherheit einen Vorteil darstellen.
Der entscheidende Unterschied zu anderen WhatsApp Alternativen ist die Voice-over-IP-Technologie. Janus Friis, Mitbegründer von Skype, ist ebenfalls für Wire verantwortlich und machte sich seine Technik zunutze. Daher können Gruppen- und Videoanrufe sogar verschlüsselt getätigt werden. Das macht Wire zur einzigen Alternative mit dieser Funktion.
Weitere Messenger
Es existieren noch viele weitere Dienste, die kaum genutzt werden, aber trotzdem eine Erwähnung wert sind. Signal wurde z.B. durch Edward Snowden bekannt. Der ehemalige CIA Mitarbeiter nutzt ausschließlich diesen Dienst, um zu kommunizieren. Dieser Messenger unterstützt von Haus aus die Selbstzerstörung von Nachrichten. Eine weitere App namens Wickr bringt dieselben Funktionen mit, speichert aber keine persönlichen Daten. Bis auf die sehr geringe Nutzerzahl bieten auch diese Anwendungen eine sehr sichere Alternative.